Sonntag, 19. Mai 2019
Auf nach Alberta
17. Mai 2019
Wir starteten früher und machten bei einer Bekannten von Margaret Pause, es war wieder sehr herzlich, man gehört gleich voll dazu. Mir wurde fast 2 Stunden ein 9-monatiges Baby anvertraut, was uns beiden Spaß machte. Eine Wegzehrung lag auch schon bereit.
Nach einer sehr langen Fahrt kamen wir an der Milchfarm der Schwester meiner Fahrerin an. Der 4-Jährige nahm mich sofort fest an der Hand und zeigte mir mit ununterbrochenem Plappern den großen, modernen Betrieb. Seine Schwestern kamen kaum zu Wort.



Ein großer Hund lehnte sich länger an mich. Die Urgroßeltern erzählten mir von ihrer Geburtsstadt Amsterdamm, die Großeltern waren aufs modernste eingerichtet, vieles aus Europa, die Eltern schmeißen den Hof und die 3 Kindern lernen das alles zu lieben. Nach meiner 2. schlaflosen Nacht wegen schmerzender Beine fiel mir endlich ein, es könnte Magnesiummangel sein. Das half sofort. Morgens gab es einen herrlichen Brunch, auch frische Waffeln fehlten nicht. Als ich mich bedankte, kam die Antwort: "You are more than welcome." Das erlebe ich hier so oft mit Fremden.



Weiter on the road, stundenlang nur Wald, Berge, Seen, Flüsse, Einsamkeit, auch mal ein Schwarzbär am Straßenrand. Wer sich hier verläuft, der verhungert, bis er ein Haus findet.



Die Sonne machte heute dem Regen Platz, dafür ist die Unterkunft mitten im Jasper Nationalpark sehr gut. Dieser Park ist mit einem zweiten "Banff" verbunden. Morgen wird uns vieles erwarten. 🦌🐻

Sonntagmorgen
Strahlender Sonnenschein, stundenlang durch beide Nationalparks, rundum nur Rockies, Wald, immer wieder ein Stopp, mit kleiner Wanderung und Herzensblick: Wasserfälle, Seen und schließlich eine Gletscherwanderung. Die Bilder können nur einen Schatten davon wiedergeben.









Dann erwartete ich den kristallblaugrünen See Sankt Louis, mein Lieblingsbild vor 6 Jahren. Diesmal alles nur weiß, zugefroren, zwischen verschneiten Bergen. Ich hatte nicht realisiert, dass es damals im Juli war.
Jetzt sitze ich, Jahre später, wieder in dem alpinen Hostel in Banff am Kaminfeuer. Ungemütlich, überall Holz, es könnte auch in Skandinavien sein. Zum Abschied noch eine nette Begegnung.



20. Mai 2019
Heute ist Queen Victoria Day. Die Regierung in Canada dachte an die arbeitende Bevölkerung und richtete für jeden Monat einen Feiertag ein, immer montags. Das englische
Königshaus spielt noch eine gute historische Rolle. Wir verließen die Rockies heute gen Süden und sind nachher bei einer Bekannten meiner unermüdlichen Fahrerin zum Dinner eingeladen. Gerade fährt sie alleine wieder mal über die US-Grenze zum Tanken. Für mich ist es die erste Übernachtung in einem Motel. Sehr groß, sauber, mitten in der Natur. Das geht eben nur mit Auto. Heute Mittag waren wir noch ausgiebig baden in Hot Springs, hier sind viele der heißen Quellen. Sauber und erholt geht es nun zum Essen.



Montag, 13. Mai 2019
Der nächste Schritt
Es ist schon eine bewegende Situation, wieder auf liebe Bekannte zu treffen, die hier inzwischen weitergelebt haben. Da gibt es viel zu erzählen, außerdem werde ich sehr verwöhnt. Gestern hatte ich einen wunderschönen Tag mit deutschen Freunden, die mich dann abends zu der befreundeten Mitarbeiterin brachten, mit der ich jetzt 2 Tage wieder in den Gewächshäusern bin. Vieles bleibt einfach vertraut. Ich entdecke immer wieder Dinge, die ich vor Jahren hier angelegt habe. Alle meine Planungen passen bisher sehr gut zusammen.






Ich wurde ganz vornehm eingeladen, natürlich mit Meerblick.

Die Arbeit machte wieder Spaß wie früher, ich könnte direkt bleiben. Doch morgen werde ich abgeholt, dann beginnt eine Rundreise durch 2 Provinzen, viel größer als Deutschland.



Wir hatten dann nach der Arbeit noch einen wunderschönen Abend vor dem Kamin, ich mit einem Fußsolenmassagerät. Bei einer Tasse Tee hatten wir einen bereichernden Austausch oder lasen entspannnt.

15. Mai 2019
Nach fast 2 Regentagen kam heute wieder pünktlich der Sonnenschein. Nun geht es wieder in English weiter mit einer begeisterten Autofahrerin. Ich liege wieder mal in einem anderen Bett, das Herz voll mit berauschenden Naturbildern, im Kopf eine Menge neuer Eindrücke. Zuerst ging es heute morgen in den Lynn Cannyon, nördlich von Vancouver, dann zur Horseschoebay, wo die Fähren nach V.-Iceland starten, weiter am Pacific entlang in eine Berg/Felsenlandschaft mit großem Wasserfall. Abends gemütliches Kochen mit Knoblauchorgie. Die Provinz Britisch Columbia ist 3 mal so groß wie Deutschland und Alberta mehr als 2 mal. Nachdem Tanken in Amerika (billiger) startet morgen ein weitläufiger Reisetag, deshalb geht es um 21.30 Uhr ins Bett.
Hier noch ein paar Eindrücke von heute:











Der zweite Autotag ging nochmals durch British Columbia mit seinen ganz verschiedenen Naturgewalten. Zuerst durch Farmgebiet mit Milchwirtschaft, immer am größten Fluß Fraser River entlang, mitten durch die Coast Mountains nach Hope, ein berühmter Ort der Indianer und ihrer Holzarbeiten , meist aus den riesigen Zedern.



Dann weiter auf dem trail der Goldsucher, ca 1880, die sich entlang dem Fraser River durchkämpften, wo kein Weg und Steg war. Viele verloren ihr Leben, mancher wurde reich. Andere kamen im Goldrausch bis zur Alaskagrenze. Die Straßen und Schienen wurden erst später von chinesischen Zwangsarbeitern gebaut. Ein bedeutender Ort war das Hell's Gate, wo wir heute bequem mit der Gondel in den Fraser Canyon hinab fuhren.





Morgen wird die Fahrt noch länger, es geht nach Alberta in die Rockies.



Mittwoch, 8. Mai 2019
Eine wertvolle Begegnung nach der anderen 🇩🇪🇨🇦
8. Mal 2019
Ja, es wurde ein herzliches Wiedersehen, Helmut, brachte mich gleich im Auto auf den aktuellen Informationsstand, zum Beispiel, dass es im neuesten Haus der Einrichtung vor kurzem brannte. Dort traf ich Victor wieder, der extra von Zuhause kam. Wir waren ja beide bei meinen Aufenthalten durch die Arbeit im Garten sehr verbunden. Zwei weitere Mitarbeiter kannte ich noch, es ist eine große Fluktuation. Im Gelände hat sich vieles verbessert, obwohl es mich beim Löwenzahn in den Blumenbeeten schon in den Fingern juckte. Nach weiteren Besuchen gab es dann bei Linda Grillen am Lagerfeuer mit kanadischen Beilagen. Jetzt habe ich ein richtiges Prinzessinnenbett. Meine Touristenrolle der letzten Tage wechselte sehr schnell in ein vertrautes Zugehörigkeitsgefühl. Vorhin machten wir noch Pläne für die nächsten Tage, sehr verlockend.

Familienausflug
Was war das wieder für ein Tag? Zuerst mit einem Allradjeep in den Wald, wo Helmut mir seine neu gerodeten Wege zeigte, ganz schön abenteuerlich. Dann bei tollstem Sommerwetter aufs Motorboot mit Lunchpaket, sie wissen, was ich mag.



Nach länger Fahrt durch die Berge schöne Wanderungen um einen See, daneben Hot Springs. Der Mt. Baker leuchtet hinter der amerikanischen Grenze und hat das ganze Jahr Schnee. Es ist mein Lieblingsberg unter den zahlreichen hier.



Die farbenfrohe Kirche lag am wunderschönen Aussichtspunkt auf den Fraser River, dort fanden wir auch den Kothaufen eines Schwarzbären. Hier liegt eben alles eng beieinander. Im Gasthaus wurde der Tag dann bilingual ausgewertet.



Nach einem Ruhetag im weitläufigen Gelände begleitete ich heute Helmut bei seinen verschiedenen Einsätzen, sah und hörte wieder viel Interessantes. Schön war auch die Begegnung mitten auf einer Wiese. Der Hase ließ mich ganz nahe an sich heran, wahrscheinlich war er entlaufen.



Nach Victor folgt morgen der zweite Abschied von lieben Menschen, denen man auf Erden wahrscheinlich nicht wieder begegnet Doch die Dankbarkeit für das gute Miteinander zählt, und die nächste geöffnete Tür wartet schon. Danke, ihr beiden, bleibt gesund, bewahrt und gesegnet.