Nun geht's los !
2. Mai 2019
Die Welt ist kleiner geworden. Ohne Aufregung und Druck packte ich meine 7 Sachen, während ich noch voll in meinem vielseitigen Alltag lebe. Morgen Abend wird mich dann die gesamte Familie von Joanna zum Bahnhof bringen, 3 weitere Angebote musste ich ablehnen. Es tut gut, wenn liebe Menschen so zugewandt sind. Ich fahre dann nachts zum Flughafen Frankfurt, weil ich an unserer Strecke Schienenersatzverkehr habe, nichts riskieren will und die Zeit zur Einstim-mung brauche. Am Samstagmittag, 14 Uhr, fliege ich ab nach Vancouver und lande fast um die gleiche Zeit, wobei ihr durch die Zeitverschiebung kurz vor Mitternacht schon schnarcht. Ich bin jedenfalls sehr gespannt.


4. Mai A N G E K O M M E N

Alles verlief über Erwarten gut. Der über 10-stündige Flug war gefühlt sehr lange, da die weiße Wolkendecke nur kurz über Grönland aufriss.


Doch der Berliner neben mir lebt seit 12 Jahren in Vancouver, das war genau die richtige Einstimmung. Leider können sich immer weniger Normalbürger Stadtwohnungen leisten, Geprägtes weicht einer durchlaufenden Multikultisituation. Dann wurden wir mit einer phänomenalen Landung belohnt, unüblich nicht mit einer Schleife über den Pazifik her, sondern nach durchbrochener Wolkendecke aus den Rockies heraus direkt auf das sonnige, wasserumrandete Stadtbild zu. Da wurde sogar mal wieder laut geklatscht. Bei der Einreise wurden andere über ihren Aufenthalt ausgefragt. Ich musste nur das Rückflugdatum angeben und wurde lächelnd reingewunken.
Sofort waren alle Anstrengungen vergessen: der schnottrige Englishsound (von Oxfordengländern verhöhnt), die Gerüche, Bild und Klang in den Straßen bei sonnigen 15 Grad gaben mir schnell das Gefühl, nie weggewesen zu sein.
Jetzt sitze ich nach Tiefschlaf kurz vor 6 Uhr morgens im Zweierzimmer mit einer Brasilianerin und höre draußen die pulsierende Stadt rufen. Mal sehen, was sie mir bieten wird......