21. Mai 2019
Das war wieder ein Tag. Wir fuhren nach einem bombastischen Frühstück fast 1000 km nach Hause. Meinen Eindruck von langen, geraden Straßen kann ich vergessen. Das trifft zwischen großen Städten zu, aber nicht quer durch die Landschaft. Es war Schweiz pur, einmal ging es fast 2 Stunden auf einer Passstraße nur bergab.
Oft geht es an Felshängen vorbei, die herabfallenden Brocken sammeln sich im angelegten Graben unten, das Gegenteil unserer Leitplanken. Überall Wildwechselschilder vieler Tierarten, die sich jedoch nicht zeigen. Die grasenden Schwarzbären konnte ich bei dem Tempo leider nicht fotografieren. Es gab bei unseren ca 4000 km keine kritische Situation, obwohl ich öfter meine imaginäre Bremse als Beifahrer drückte. Die Fahrer hier nehmen es gelassen, oft viele Stunden. Ich kann mir nicht vorstellen wie das im Winter geht, vorrangig mit Automatikwagen.
Wir machten natürlich wieder nette Pausen. Lunch gab es bei einer 92-Jährigen, die ich auch von früher kannte. Sie lebt noch allein und bearbeitet einen nicht zu kleinen Garten. Als Kind kam sie mit ihrem deutschen Vater aus Moskau hierher.
Wir fuhren auch durch Obstplantagen, Weinberge in der Ebene und besuchten in einer Wüstenlandschaft ein Museum.
In friedlicher Abendstimmung kamen wir wohlbehütet wieder nahe Vancouver an
Nach den vielen Besuchen verstehe ich jetzt endlich warum man hier lächelt, wenn ich z. B. Blumen mitbringen möchte und "typisch deutsch" sagt. Die Canadier verwöhnen ihre Besucher total, ganz selbstverständlich und geben manchmal auch noch etwas mit. Sie wissen jedoch, dass sie in anderen Häusern genauso viel Gastfreunschaft erleben werden.
PS.: Der ist noch verrückter als ich.
Heute war mein letzter Tag hier, jeder Tag ist anders. Ich besuchte 3 vertraute Menschen, die ich von Deutschland her fast 50 Jahre kenne. Es ist schon bewegend, wenn man sieht wie sich das Älterwerden auswirkt, was man bei sich selbst gerne übersieht. Außerdem fällt mir der Abschied von hier morgen nicht leicht, weil ich einige vertraut gewordene Menschen nicht mehr sehen werde. Die emails, die ich von ihnen bekomme, machen es nicht leichter. Das Leben hat so viele Facetten....Dann haben wir noch unser treues Auto gewaschen und ich meine Wäsche. Fast ein bisschen Alltag.
Ich freue mich natürlich auch wieder auf Toronto, weiß genau was ich machen möchte und dass 2 Menschen auf mich warten. Ein Flieger kann am besten bei der inneren Umstellung helfen.
hildewilske am 22. Mai 19
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