Mittwoch, 11. Mai 2016
Eintauchen in Natur und Atmosphäre
11. Mai
Heute habe ich schon die 2. Nacht das 4er-Zimmer im HI-Hostel für mich alleine. So kann es bleiben. Der Tag war wieder prima, Sonne, Pferdekutschenfahrt mit Erklärung durch den Stanley Park. Danach 10 km Wanderung auf dem seawalk (einer Art Deich) rund um den Park. Joanna, dein Schuhratschlag bewährt sich prima.



5 Minuten vor Schalterschluss konnte ich dann noch ein Highlight für morgen buchen. Das werde ich sicher noch tiefgehender erleben als vor 3 Jahren.

Das war wieder ein Supertag: Sonne pur beim Tripp nach Vancouver Island, sehr gute Begegnungen, noch beeindruckender als vor 3 Jahren, weil ich nicht mehr den Sehenswürdigkeiten nachrennen musste, sondern das Verborgene erforschen konnte. Zwei Fährtouren, wobei Wasser und Himmel nur so strahlten. Hier sieht man im Hintergrund die Schneegipfel der Coast Rockies im US-Staat Washington.



Als ich mich in der Fähre auf einen freien Platz setze, war die Canadierin daneben in Wuppertal geboren und als Kind von Bremerhaven ausgewandert. Sie sprach so gerne deutsch und erklärte viele Hintergründe. Canada hat nun das Problem, dass der Premierminister bewusst immer mehr Muslime ins Land holt, was Angst verbreitet. Die 1 1/2 Std. Rückfahrt hatte ich viel Spaß mit einem jungen Maurer und gleichzeitig Sprachkurs. Beim Busfahrer buchte ich gleich eine weitere Tour für morgen, das Wetter ist einfach zu schön. :-)
Ich las und erfuhr schon öfter, dass die Canadier sich bei dem anderen entschuldigen, wenn sie angerempelt werden und immer einen Grund für ein Kompliment finden. Heute bewunderte eine Verkäuferin meine Brille als ich bezahlte (17 Jahre alt und ganz einfach). Fragt man jedoch einen chinesischen Mann nach dem Weg, rennt er erschrocken weg.

Die Reiseleiter hier sind toll. Man macht morgens schon eine Stadtrundfahrt, weil jeder vor der Tür abgeholt wird. Jedesmal steigt der Fahrer aus, holt einige aus den Hotels, passt beim Aussteigen auf und unterhält sich sehr bezogen. Bei Superwetter ging es heute am Pazifik entlang in die Berge, nach Whistler, wo 2010 die Winterolympiade stattfand.



Bezaubernd wie die bewaldeten Bege mit Schneegipfeln aus dem tiefblauen Wasser ragen. Der Mann neben mir aus Mexico City ist noch verrückter als ich. Er flog nur für 2 Tage hierher, und das schon zum dritten Mal. Als er auch noch vom deutschen Oktoberfest schwärmte wurde klar, dass er als Pilot arbeitet. Kurz vor dem Ziel gab der Bus den Geist auf. 1 Stunde warten und wie ich es schon in San Francisco erlebte, wurde statt sich zu ärgern gelacht.
Whistler ist ähnlich Oberstdorf vermarktet, die Natur gleicht es aus, auch der Schwarzbär am Straßenrand. Unter dem Menschenstrom sind zwischen den Sommerkleidern Ski- und Snowboarderausstattungen zu sehen. Die zahlreichen Sportangebote gipfeln auch hier in Rundflügen. Morgen bleibe ich wieder in der Stadt, mal sehen, was ich entdecke.



Freitag, 6. Mai 2016
Wiederholt und doch ganz anders
9. Mai 2016
Obwohl so vieles gleich läuft, wird meine Landung in V. diesmal auch anders sein. Ich werde in diesem riesigen Land von Bekannten erwartet, die Sommerhitze ist dort schon lange aktiv, in der Nachbarprovinz sind verheerende Waldbrände, es gibt viel weniger Fremdes und ich lasse einen 2 - und einen 102 - Jährigen zurück, die das gar nicht gut finden.

:-) :-) :-) :-) :-) 9. Mai 2016, bei euch 2 Uhr nachts, bei mir 17 Uhr im Sonnenschein.
Alles lief super, mir fehlte fast ein bisschen die Aufregung. Die fast 10 Flugstunden dehnten sich, doch 2 warme Mahlzeiten, Wein, Kaffee ... und die Eisberge Grönlands ließen keine Langeweile aufkommen. Der Beamte bei der Einreise fragte mich nur, was ich an Canada schätze, weil ich wieder für so lange Zeit käme und wünschte mir viel Spaß. Andere wurden länger ausgefragt oder durchsucht.



Das Flughafenhotel ist sehr comfortabel, ich nütze gleich mein Doppelbett. Morgen drehe ich erst mal eine Runde in der vertrauten Stadt und lasse mir in Chinatown wieder die Haare schneiden. Die Uhren gehen hier langsamer, ich muss mich noch umstellen.

Heute ging ich nach den nötigen Erledigungen zu einem meiner liebsten Plätze am Wasser. Lesen im Sand mit Meeresluft und ein kleiner "nap" (Nickerchen) zwischen den Felsen war super. Störend war nur das Starten der Wasserflugzeuge (mit das wichtigste Verkehrsmittel hier, neben Auto und Boot). Diesmal musste ich mich nicht mehr auf die besondere Art der Menschen hier einstellen, alles ist noch sehr vertraut, und man erkannte auch mich gleich wieder. Das Leben kann so unkompliziert sein!



Montag, 25. Januar 2016
Planen, entscheiden oder auf mich zukommen lassen ?
29. Febr. 2016
Bei allem Planen, Absichern oder Probleme abwägen, darf ich Opa Franz nicht versetzen. Als er heute auf mehrmaliges Klingeln nicht öffnete, ging eine Schwester vom angrenzenden Altenheim mit in seine Wohnung, wo wir den friedlich Schlafenden aus der ungewöhnlich langen Mittagsruhe holten. Umso lebendiger erklärte mir dann der Senior Landkarten, berichtete von seinen fast jährlichen Floridareisen im frostigen Winter und zeigte glücklich seine Fotos von Alaska. Beim Sekt übertrumpften wir uns mit unseren dort gemachten Erfahrungen. Mit voller Konzentration und Spitzbübigkeit gewann mein Gegenüber beim Mensch ärger dich nicht und ließ mich nur ungern gehen.

Knapp 3 Wochen später sah diese Welt leider ganz anders aus. :-( Opa Franz konnte mir nicht mehr öffnen, konnte nicht mehr ohne Führung mit dem Rollator laufen, war auch schon öfter gefallen, hatte Schmerzen, hörte fast nichts mehr, brachte einiges durcheinander und konnte wegen schneller Atmung kaum sprechen. Ich merke auch, dass er vermehrt innerlich in Canada lebt und öfter wieder in englisch spricht. Die Zukunft ist ungewiss.
24. April 2016
Mein ältestes Gegenüber freute sich heute sehr über meinen Besuch und hat sich nach mehreren Stürzen von dem Schwächeanfall wieder sehr gut erholt. Aber es wird ein Auf und Ab bleiben, mit offenem Ende.
Ja, in 2 Wochen werde ich starten. Die Zeit rast davon, so viele Menschen wollen mich nochmals sehen, brauchen mich oder möchten mir einfach etwas Gutes tun. Die Zeit für den nötigen Haarschnitt werde ich nicht mehr hier verbummeln, sondern gleich in Vancouver Chinatown nachholen wie schon beim letzten Mal. Mein Koffer füllt sich langsam mit Dingen, die ich nicht vergessen darf. Nun werde ich weiterhin nicht die verbleibenden Tage in Vorfreude abhaken, sondern meine to do Liste.