5. Mai 2019
Danke für die zahlreichen Grüße aus der Heimat. Dieses Wort zeigte mir sogar das neue Handy an, mit der deutschen Zeit. Ihr schreibt von Schnee, während hier viele schon am Strand liegen und den beginnenden Sommer genießen. Heute lief ich 15 bis 20 km, erst zur Kirche, dann durch die Stadt und stundenlang auf einer seawall um den Hafen, um den weiträumigen Stanley Park usw. Es war für viele ein Lauf- und Radeltag. Der Pazific zeigte sich von seiner schönsten Seite für Auge und Ohr.
Bei Sonnenuntergang belohnte ich mich im Restaurant auf dem Look Out Tower mit 360 Grad Drehung. Da vergisst man ganz das Essen, danke Heide für deine Empfehlung.
Am meisten liebe ich in dieser Stadt die vielen Hochhäuser mit Glasfasaden. Darin spiegeln sich die gegenüberliegenden Gebäude so fantastisch.
Nun fallen ich wieder einmal ins Bett, ach ich muss ja vorher erst wieder mal hochklettern.
Am Tag danach
Nach einem typischen, frittierten Frühstück braucht man nicht mehr viel für den ganzen Tag. In aller Ruhe ging ich an meine früheren Plätze und Läden, setzte mich in Parks und staunte, was alles in der Erinnerung noch lebt oder auch betroffen macht. Nimmt man die Touristen und die große Chinatown heraus, sieht man fast nur sehr Reiche, herausgeputzt oder ihre Superautos, andererseits Bettelarme, nach Essen in Mülleimer suchend, Zigarettenstummel sammelnd, zerlumpt, oft verkrüppelt oder unter Stoff. Letztere sammeln sich hier aus dem ganzen Land, weil Vancouver eine der wärmsten Gegenden in Canada ist.
Umso mehr genoss ich so manches nette Gespräch oder besondere Erfahrungen. Z. B. war endlich beim 3. Besuch die Steam Glock voll funktionsfähig.
Chinatown roch und pulsierte wie immer
Die Schulbusse erkennt man von weitem,
und die öffentlichen Toiletten sind auch noch am selben Platz. Was braucht man mehr? In der sommerlichen Mittagssonne lag ich im Gras am Hafen, mit kleinem Nickerchen. Erfahrene gehen dann gegen Abend zum Sonnenuntergang am Stadtrand gegenüber, Schwaben stricken sogar dabei. Morgen wartet ein Abenteuer auf mich, falls ich mutig genug dafür bin.
Mein letzter Tag in Vancouver
Nach gemütlichem Bummeln hatte ich doch den Mut. Ich fuhr zum Regenwaldpark, Capilano, im Norden der Stadt und lernte viel über Sein, Nutzen und Besonderheiten der verschiedenen Riesenzedern hier. Dieser Park bietet verschiedene, gut abgesicherte Höhenherausforderungen, da wollte ich schon früher hin. Heute war mein Tag, ich probierte alles und bekam die Urkunde. Wie schnell man sich an Höhen gewöhnen kann und das Wackeln der Hängebrücke weniger angespannt sein lässt.
Danach konzentrierte ich mich nochmals auf Dinge, an die ich mich gewöhnte, z. B. das vogelähnliche, laute Pfeifen, wenn die eigene Ampel Gehen anzeigt und die rote Hand mit den rückwärtslaufenden Sekunden vor dem absoluten Stopp: an die Zebrastreifen, die um 90 Grad gedreht sind, so dass sie quer zum Auto zeigen und der Fußgänger auf den Streifen geht. Ist logisch, sie sollen ja das Auto stoppen wie bei uns die Haltelinien usw.usw. Abschiednehmen kann eben verschieden aussehen.
Morgen früh holt mich mein früherer Chef, Helmut, an der Haustüre ab. Ich werde bis Sonntag bei ihm und seiner Frau Linda wohnen. Nun beginnen die wohlbehüteten Tage, bis zum Abflug nach Toronto werde ich nicht mehr alleine sein.
hildewilske am 06. Mai 19
|
Permalink
|
|