Sonntag, 28. August 2016
NYC hat viele Gesichter
27. August
Heute morgen buchte ich länger meinen weiteren Reiseplan. Mein Wunsch, nach Lancaster zu kommem, wo viele Amishpeople leben und ein hervorragendes Theater bieten, ist leider sehr schwierig. Also werde ich am Dienstagabend auch diesmal nach Washington fahren und mich der amerikanischen Geschichte widmen. Ich hoffe, der nervende Wahlkampf tobt dort nicht zu sehr. Nach 3 Tagen geht es über Montreal direkt nach Ottawa, wo ich in einem umgebauten Gefängnis-Hostel eine Woche Urlaub mache und endlich auch mal zum Schwimmen komme.
Ich erwischte gegen Mittag eine 2,5 stündige Schiffstour rund um Manhatten. Das war urgemütlich und vermittelte wie das Puzzle von NY zusammenpasst. Diesmal wohne ich sehr geschickt in ruhiger Atmosphäre in New Jersey und bin mit dem Bus nach 20 min. Fahrt am Time Square, dabei durchquert der Lincolntunnel den Huston River.



Wie gut, dass ich alle Tipps so ernst nehme. So fand ich wieder an Land mitten in Manhatten die wunderbare "High Line". Aus einer stillgelegten Hochbahnstrecke wurde die beliebteste Promenade NYs. Auf Holzpfählen führt ein Parkweg einige km durch die City, eingerahmt von Blumen, Liegewiese, Bänken, Liegen, Fußwasserbecken und total zufriedenen Menschen. Das hätte ich hier nie erwartet und gefunden.



Die 35 Grad wollen nicht weichen, so habe ich heute klimatisierte Umgebungen vorgezogen. Ich hatte noch den Tipp für eine Gospelkirche am Time Square. Es war kein spezieller Gospel, aber mit riesiger Bühne, Emporen, vergoldetem Stuck, Stofftapeten, viell. mal ein Theater. Mehrere 1000 Leute, wenn die singen und klatschen, hebt sich fast das Dach. Mittags fuhr ich mit den Buslinien durch mir unbekannte Stadtviertel und ging in ein Museum. Die Abendstimmung an der Südspitze von Manhatten war ein angenehmer Abschluss, bevor es wieder fast schlagartig dunkel wurde.
29. August
Heute trotze ich der Hitze und gehe erst mal wieder aufs Wasser, in Richtung Freiheitsstatue. Diesmal wollte ich in die Krone steigen. Leider war es mir nicht möglich, die nötige Vorbuchung vor 4 Wochen auf einen genauen Tag festzulegen. Die Warteschlange und die fast 400 Stufen wären bei der Hitze auch kein Vergnügen. Die Touristenattraktion hatte ich ja vor 3 Jahren schon, also legte ich mich ins schattige Gras und hörte gemütlich den Audioguide. Diese Lady schreibt mehr Geschichte als sämtliche Präsidenten zusammen. Wertvoll finde ich die Grundrechte, die sie verkörpert: Recht auf Rede- und Religionsfreiheit, Recht auf Freiheit von Not und Furcht.



Dann ging es zu Ellis Island, das wurde damals aufgrund der Schäden durch den Wirbelsturm 2012 renoviert. Diese Untersuchungsstation für Einwanderer war für mich sehr interessant, da ich ja das Auswanderermuseum in Bremerhaven kenne und einige nordamerikanische Emigranten nun im Freundeskreis habe.



Gegen Abend konnte ich mir die zweite Promenade von höchster Beliebtheit nicht verkneifen, den Gang über die Brooklynbridge. Auch das war mehr als nur eine Wiederholung, weil bei meinem ersten Besuch auch hier sehr renoviert wurde.