Ein besonders guter Tag
Schade, der für mich wertvollsten Bericht ging gestern verloren, weil das Gerät von mir unbemerkt den Flugmodus einschaltete und sich dann aufhängte. So wütend ging ich schon lange nicht mehr ins Bett. Der beste Speicherplatz für Wesentliches ist eben doch das Herz, wo nichts gelöscht werden kann. Ich hoffe, die meisten von Euch haben es vorher gelesen, denn jetzt kann ich nur noch eine kleine Zusammenfassung machen.

Hier unser neues schwarzes Mitglied, die bringt so richtig die Sister act Stimmung rein

Die Einladung zum Grillabend beim Direktor und seiner Frau war ganz wertvoll, mit einem fast deutschen, mehrgängigen Essen nach einem herzlichen Empfang. Er lebte seine ersten 5 Jahre in D., so hatten wir zuerst auch in deutsch Spaß. Ein wertvoller, sehr väterlicher Mensch. Dann kam ein interessantes Fragen und Antworten unter uns 7 Anwesenden.

GEBURTSTAG: Ein tiefgehender Tag mit über 30 mails aus der Heimat, einem Brief, einem besonderen Freundschaftslied und einem Päckchen aus Dänemark. Ganz vielen Dank an Euch lieben Freunde. Und hier den ganzen Tag Zuwendung, Glück und Segenswünsche, Gebete, Blumen, viele Erdbeeren und Schlagsahne. Die Canader gestalten ihre Karten selbst als besonders individuelles Geschenk. Abends sitzt du mit 15 Menschen im Kreis, die du vor 2 Wochen noch nicht kanntest und bekommst Rückmeldungen. Es war einfach schön und unvergesslich.

Hier besonders liebe Gäste

Doch nicht nur in diesem persönlichen Rahmen, die Natur, die Haustüren, die Herzen alles wirkt so offen. Richtung Alaska soll es noch mehr zugewandt sein, weil man sich zum Überleben braucht. Jetzt verstehe ich warum viele immer wieder dieses Land aufsuchen. In die USA komme ich regelmäßig, weil wir dort billiger einkaufen können und jede Person die Einfuhrmenge erhöht. Jetzt ist das Leben hier schon etwas Alltag geworden. Meine lange Teamerfahrung nützt mir natürlich, meine Anregungen werden ernst genommen. Es gibt 2 mal am Tag warmes Essen, die Küche macht zusammen richtig Spaß. Wir ernten und verarbeiten vieles aus dem Garten. Manchmal fehlt mir ein Gläschen Sekt, hier ist total abstinente Zone, und der überteuerte Alkohol alleine in einer Jugendherberge reizt mich nicht. Aber D. soll mich ja auch wieder locken. In einer Woche fahre ich endlich in die nächste Stadt zu meiner Mary, die ich fast 40 Jahre kenne.

SAMSTAG: Morgen habe ich Ruhetag, umso mehr lief heute alles wie am Schnürchen. Vor dem Frühstück kiloweise gespendete Champinions (heißen hier Knopfpilze) angebraten und eingefroren. Später noch mehr kleine rote Paprika haltbar verarbeitet und ca. 10 Blumenkohlköpfe für die Suppe morgen geputzt, in strahlender Sonne viele Erdbeeren gepflückt und versorgt, mit den Frauen spazieren gegangen, das Miteiander genossen, und abends zum Ausgleich mein Tun im großen Blumenbeet beendet. Als ich über einer Gefriertruhe hing, fragte eine fremde Frau, ob ich Hildii aus D. sei. Von mir habe sie schon gehört, ich sei für das Haus ein Segen. Das tat mir wirklich gut, es war die erwachsene Tochter der Hauptverantwortlichen. Ich habe wirklich schon viel gelernt; gut dass ich vorher nicht alles wusste, ich hätte es mir sprachlich nicht zugetraut. Aus Spaß habe ich das Wichteln angefangen, und viele machen begeistert mit. Wenn ich so vor mich hinwerkle, läuft meine Kindheit und Jugend öfter wie ein Film in mir ab. Komisch, mit 60 und hier; ich wünsche mir, dass ich einiges beim Rückflug hier lassen kann. Ansonsten bin ich dabei die Tour Richtung Alaska zu organisieren. Ich genieße meine Freiheit in vollen Zügen, doch die Zeit läuft davon.