5. Oktober 2015
Nach einem sommerlichen Ruhetag gestern in Haus, Garten und am Strand gab es ein typisch deutsches Essen im "Ratskeller".
Ich blickte erst gar nicht, warum mich meine beiden fragten, ob es da Ratten gäbe (Übersetzungsfehler). Heute ging es per Zug nach Hamburg.
Ich liebe ja Hamburg und Vancouver ganz besonders, doch das Gefühl, Menschen aus der einen Metropole durch die andere zu führen, läßt sich nicht beschreiben. Nach kurzer Eingewöhnung kamen wir gerade noch in den Michel zur täglichen Orgelandacht. Die Kirche war vom Erntedankfest her geschmückt wie ein Paradies. Ich war gut vorbereitet und ging auch auf spontane Wünsche ein. Neben den besonderen Plätzen gab es auch für Helmut das nötige Nickerchen zu Füßen des riesigen Bismarckdenkmals und für Lindas Kamera historische Gebäude wie das Rathaus, Bänke mit besonderem Ausblick usw.
Die Sonne verausgabte sich nochmals, ein T-Shirt war meist ausreichend. Glücklich und müde erreichten wir ohne zu warten unseren Zug. Wir konnten nochmals intensiv über meine strukturellen Überlegungen bezüglich der Einrichtung von Helmut reden. Was mir lange am Herzen lag, wurde gut verstanden und schaffte eine weitere Verbundenheit. Das Schönste abends waren die gegenseitige Dankbarkeit und das Staunen.
6. Oktober 2015
Ein gutes timing, prompt war es heute immer bewölkt mit Nieselregen. Der ruhige Tag tat gut, mittags gingen wir noch in ein interessantes Schiffsmuseum. Fischfang war der gefährlichste Beruf, oft ohne Wiederkehr und ist es teilweise noch. Gerade wird mir ein Entedankfestessen zubereitet, Thanksgiving Day ist ein besonderes Familienfest in Nordamerika. Danach können wir hoffentlich an einer historischen geführten Nachtwanderung teilnehmen, ohne nass zu werden.
Das war vielleicht wieder toll: kein Regentropfen oder Wind; eine stille, laue Nacht. Die Nachtwächterführung war sehr witzig gemacht und mit nur 25 Teilnehmern richtig individuell und informativ. Diese Einrichtung ist seit diesem Jahr ganz neu, vorher gab es nur die Sommerführungen mit mindestens 200 Teilnehmern. Nach der Saison ist es zwar verkürzt, dafür gibt es an 2 Stellen etwas Alkohol und viel zum Lachen. Wieder einmal waren meine Gäste nur positiv überrascht und ich sehr zufrieden, dass all meine Pläne so gut gelingen konnten. √
7. Oktober 2015
Am letzten gemeisamen Tag im Norden machten wir nochmals die Nachtführung im Hellen und verweilten in den historischen Gebäuden länger. Während ich eine abschließende E-Mail an Helmut schickte, schrieb Linda mir einen ausführlichen Brief, den ich später in meinem Koffer fand. Solche Parallelen sagen noch mehr als jedes Wort. Am meisten beeindruckt waren beide von der Pferdekutschenfahrt durchs Watt.
Es bleibt offen, ob wir uns in Süddeutschland diesen Monat noch treffen können. Sicher ist, dass ich nun umgehend meinen Flug buchen werde und die Vorfreude Gestalt annimmt!
PS.: Bei allem darf ich die monatlichen Besuche bei Opa Franz nicht vernachlässigen. Er bereitet sich schon auf den 102. Geburtstag vor und läuft fast täglich eine Stunde spazieren. Dabei lädt er sporadisch Nachbarn über den Gartenzaun ein, seinen persönlichen Canada Film zu sehen, die natürlich schon aufgrund des besonderen Alters kommen. Besonders freut mich, dass er jeden Freitag mit dem Profi von 19 bis 22 Uhr 2 Schachspiele spielt, aber auch verliert und umso mehr lernt. Wenn das nicht Mut macht, steinalt zu werden.
hildewilske am 06. Oktober 15
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