Mittwoch, 3. Juli 2013
Camping, mal ganz anders
Hier ist man vor keiner Überraschung sicher. Ich sollte spontan in den Wohnwagen vor dem Haus umziehen, weil eine neue Bewohnerin kam.

Erst sträubte ich mich, doch gegen Abend schätzte ich schon mein breites, härteres Bett und die verschiedenen Lebensbereiche darin, sogar mit Badewanne, doch mein schönes Bad im Haus werde ich nicht aufgeben.
Hier mein Schlafgemach

Und wenn ich mich umdrehe sieht es so aus

Vor meiner Tür auf der grünen Wiese sind unsere Kühe und vier Lamas. Nun werde ich 3 Wochen tags arbeiten und nachts Campingurlaub machen. Das Tollste ist die Internetverbindung im Bett und nicht mehr auf der Kloschüssel. Es geht mir also immer noch sehr gut, obwohl ich manchmal ein schlechtes Gewissen habe. Während ich jetzt hier mit der Himbeerenernte beginne, Gießanlagen bediene und vieles andere mache, beschäftige ich in D. fünf liebe Menschen, die das verwalten, was ich zurückließ. An dieser Stelle nochmals ein ganz herzliches Dankeschön an Euch Lieben. Lasst uns froh 24 Stunden den Sommer genießen, mit unserem abwechselnden Schlafrhythmus geht das genau auf. :-)
DONNERSTAG: Heute fiel ich mal wieder so richtig auf. Ich musste 3 Stunden beim Zahnarzt warten, damit eine Frau nach der langen Behandlung nicht weg läuft. (PS: Leider ist sie dann um Mitternacht wirklich für immer abgehauen). Meine gepflückten Erbsen mussten aber auch aus der Schale und zum Dinner gekocht werden. Also saß ich mit meinen 3 Eimern im Wartezimmer. Vielleicht denken die jetzt, das mache man in D. so. Abends kamen dann fast 200 überreife Feigen als Spende an. Ich kenne schon den Ablauf und erledige so was schnell: säubern, einfrieren und fast aus allem bei Gelegenheit Muffins backen. Heute ist der Nationalfeiertag der USA. Das Feuerwerk gleich hinter der Grenze ging gestern 1 Stunde und wird heute nochmals sein. Leider versperrt der Wald die Sicht. Die Größe der beiden Nachbarländer ist unvorstellbar. Dabei fühle ich mich nicht weit von D. entfernt, weil ich so viele liebe e-mails bekomme und im Camper mein Schwabenradio wie zuhause klingt. Wahrscheinlich schreibe ich auch den blog so gerne, weil es fast die einzige Möglichkeit ist, mein Deutsch zu praktizieren. Gerade war der Director hier und brachte eine Bekannte mit, die mit mir deutsch sprechen wollte. Ihr Sohn ist in Freiburg verheiratet. Er hörte uns zu und sagte dann stolpernd:"Menschenskind, ihr beide sucht euch eine Gaststätte aus, unterhaltet euch, und ich bezahle." Vorher hat er mein Tun hier gelobt, also ich bin dankbar zufrieden, wie eh und je.