Samstag, 29. Juni 2013
1. Juli / Canada-Tag / Unabhängigkeit
Dieser Tag wird hier sehr groß gefeiert. Wir fahren alle nach Vancouver und feiern mit. Endlich wieder meine Stadt mit chinesischen Düften, Wasser, Bergen und .. mal sehen was mich erwartet. Jetzt fangen die Wochen an so richtig zu verfliegen, das gefällt mir gar nicht. Heute baute ich Möbel im neuen Büro mit einer älteren Missionarin zusammen, klappte prima, wir hatten viel Spaß. Ich hatte ab Mittag wieder alleine Dienst und blieb abends länger, was die Frauen lobend erwähnten und mich gleich mit netten Dingen beschenkten. Es ist so schön meine Praktikantenzeit nach fast 40 Jahren zu wiederholen, fast unter den gleichen Umständen und mit ähnlichen Gefühlen.
Wir haben jetzt richtiges Sommerwetter, was ich Euch auch wünsche. Nun weiß ich warum ich immer wieder auf den 2. Weltkrieg angesprochen werde. Die Canadier mussten mit den Engländern (Commonwealth) gegen Hitler kämpfen und verloren viele Soldaten, was Kriegerdenkmale oft zeigen. Das kennen viele nur von D. Überall wird wegen des Festes nun die Nationalhymne gesungen, und ich schmettere mit. Es ist beeindruckend wie dabei die Augen der Leute glänzen, auch mal mit Tränen. Sie lieben ihr Land, mit der unendlichen Natur und den total verschiedenen Erscheinungsformen. Mein British Columbien ist eine der größten, fruchtbarsten und schönsten Provinzen. Der Text der Hymne erinnert logischerweise an England, hier die verkürzte Form:
"O Canada! Our home and native land! True patriot love in all thy sons command. With glowing hearts we see thee rise, The True North strong and free! From far and wide, O Canada, we stand on guard for thee. God keep our land glorious and free! O Canada, we stand on guard for thee."

Es ist jetzt genau Mitternacht nach einem wunderschönen Sonnentag. Morgens um 7 Uhr trafen sich die Anwohner an allen Ecken des Landes, dankten für ihre Heimat, sangen und wanderten ein Stückchen. Wir haben nur 20 Minuten zur USA-Grenze und begannen dort. In Vancouver waren wahrscheinlich alle Menschen und die meisten Autos auf den Straßen. Die meisten in rot /weiß wie die Flagge, das gab mein Koffer nicht her. Es war wie wenn D. am Endspiel an der WM teilnimmt: überall Flaggen, Paraden, Treffen, Singen und Jubel. Wir waren mittags am Pazifik, es war wie in Rimini. Nach wenigen heißen Tagen war das Wasser erstaunlich warm ohne Golfstrom, mit netten Wellen und so wenig Salz wie die Ostsee. Nun freue ich mich wirklich auf meinen Strandurlaub Ende Juli als Auftakt Richtung Alaska. Abends waren wir in der Olympiaarena bei einem christlichen Dankkonzert, sehr laut und lebhaft, wie immer hier. Auch ziemlich kalt, alle öffentlichen Räume werden stark gekühlt. In der Pizzeria wurden wieder kalte Getränke und Kaffee umsonst laufend erneuert, bis man verneint. Das Feuerwerk am späten Abend ließen wir aus, meines Ende Juli wird noch größer werden. Gut, dass ich diesen Tag in meinen 6 Monaten auch mitnehmen konnte.